TREATMENS

Sobald der Brustkrebs entdeckt und bestimmt wurde, erstellen die Ärzte ein Protokoll über die bestmögliche Behandlung für die Patientin.

Dieses Protokoll wird stets im multidisziplinären Rahmen besprochen, in Anwesenheit von Chirurgen, Onkologen, Radiologen und Strahlentherapeuten; es variiert je nach Art des Krebses, aber auch je nach Fortschritt der Krankheit und je nach dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin.

Ein chirurgischer Eingriff ist fast immer die Behandlung erster Wahl für nicht-metastasierte Brustkrebsarten: er wird in 80 % der Fälle praktiziert, wenn es der Zustand der Patientin erlaubt.

  1. Die Tumorektomie ist die am wenigsten invasive Chirurgie: Der Tumor wird entfernt, doch die Brustdrüse wird so weit wie möglich erhalten. Man spricht von brusterhaltender Operation, das trifft auf 75 % der Fälle zu. Diese Technik ist ausreichend, wenn sich der Krebs in einem frühen Stadium befindet. Die Behandlung wird in der Regel ambulant durchgeführt: Die Patientin übernachtet nicht im Krankenhaus, sondern kehrt noch am Tag der Operation nach Hause zurück.
  2. Die Mastektomie bedeutet die vollständige Entfernung der Brustdrüse, wobei die Brustmuskeln verschont bleiben. Sie ist angezeigt, wenn der Tumor von bedeutendem Umfang ist, es mehrere Tumorherde gibt oder sich die Vorläuferläsionen in der Brust ausgebreitet haben. Diese größere Operation erfordert im Allgemeinen einen Krankenhausaufenthalt von 2 – 3 Tagen.
  3. Die Sentinel-Lymphknoten-Technik gestattet es heutzutage zu verhindern, dass alle Lymphknoten des Bezirks entfernt werden, sofern sie nicht betroffen sind. Im Fall eines kleineren Tumors entfernt der Chirurg zeitgleich mit dem Tumor den Lymphknoten, der im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit des Tumors an erster Stelle liegt. Das ist der erste Lymphknoten, der betroffen ist, wenn die Tumorzellen im Lymphsystem zirkulieren. Wenn er befallen ist, wird die gesamte Lymphknotenkette entfernt. Man spricht von axillärer Lymphknoten-Dissektion. Wenn der Sentinel-Lymphknoten gesund ist, wird die Kette nicht entfernt, und die Patientin vermeidet somit schwere Folgekrankheiten wie ein potentielles Lymphödem, eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im operierten Arm.
  4. Bei Brustkrebs, insbesondere nach einer erhaltenden Operation, gehört die Strahlentherapie fast immer zum Behandlungsprotokoll mit dem Ziel, dank einer punktuellen Bestrahlung etwaig verbliebene Tumorzellen zu zerstören.

Nach Operation und Strahlentherapie sind meist weitere Behandlungsarten erforderlich.

Dabei handelt es sich um systemisch wirkende Behandlungen, also Behandlungen, die den gesamten Organismus erreichen.

  1. Eine Chemotherapie ist häufig angezeigt. Diese Behandlung greift die in Teilung befindlichen Zellen des Organismus an, vor allem die Krebszellen. Sie erfolgt in den meisten Fällen intravenös in einer Tagesklinik.
  2. Der große Nachteil der Chemotherapie besteht darin, dass sie zwar die Krebszellen angreift, aber auch alle Zellen mit schneller Zellteilung. Daraus ergeben sich zahlreiche gravierende Nebenwirkungen wie Haarausfall, Probleme mit den Nägeln, der Haut usw.
  3. Während die Chemotherapie zuweilen vor der Operation erfolgt, um das Ausmaß des Tumors vor der OP zu reduzieren (man spricht von der neo-adjuvanten Chemotherapie), wird sie häufig auch nach der Operation angewandt und kann z. B. mit einer Strahlentherapie oder einer gezielten Therapie kombiniert werden.
  4. Eine Hormontherapie ist in fast Dreiviertel der Fälle von Brustkrebs indiziert. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Wirkung der Hormone auf die Tumorzellen, die die Hormonrezeptoren (Östrogen und Gesteron) überexprimieren, hemmen. In den meisten Fällen erfolgt die Hormonbehandlung als begleitende Therapie, d.h. nach anderen Maßnahmen wie z. B. einer Operation. Ihr Ziel ist es, die Rückfallrisiken zu minimieren. Eine Hormontherapie dauert meistens 5 Jahre.
  5. Die zielgerichteten Therapien sind höchst zukunftsträchtig, um zahlreiche Krebsarten, darunter den Brustkrebs, zu behandeln. Das Grundprinzip: Die Entwicklung des Tumors zu unterbinden.

Trastuzumab beispielsweise hemmt die Wirkung der HER2-Rezeptoren, die auf der Oberfläche der HER2+-Krebszellen überexprimiert werden. Auf diese Weise wird der Teilungs- und Entwicklungsprozess der Krebszellen blockiert. Per definitionem ist diese Behandlung nur bei Patienten wirksam, deren Tumor HER2+ aufweist. Es gibt bereits weitere zielgerichtete Therapien, und die Forschung ist in mehrere Richtungen tätig.

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