DIAGNOSIS

Mit über einer Million Fällen pro Jahr ist der Brustkrebs weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen. Die Heilungschancen sind sehr groß, zumal die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt werden kann. Die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs ist in den letzten 30 Jahren um mehr als ein Drittel gesunken, hauptsächlich aufgrund umfassenderen Früherkennungsinitiativen und einer Verbesserung der Behandlungen.

Soll ich mich selbst untersuchen?
Es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass das Selbstabtasten die Rate für das Erkennen von Brustkrebs erhöht.

Nichtsdestotrotz wird ein Großteil der Tumore von den Patientinnen selbst entdeckt, und bei Ertasten einer Verdickung in der Brust sollten Sie unverzüglich einen Facharzt aufsuchen.

Die Brust tut weh.
Generell ist der Schmerz kein Symptom für Brustkrebs, doch eine fachärztliche Untersuchung ist in dem Fall nach wie vor erforderlich.

Ich habe eine Verdickung in meiner Brust.
Der Eindruck, eine kugelartige Verdickung in der Brust zu haben, darf nie ignoriert werden, selbst wenn die letzten Untersuchungen erst vor kurzem stattgefunden haben.

In diesem Fall wird eine unverzügliche Untersuchung durch einen Facharzt immer empfohlen.

Der Brustkrebs wird häufig nach dem Ertasten eines Knotens, einer Verhärtung oder einer Unregelmäßigkeit in der Brust festgestellt.

Weitere Anzeichen sollten Sie aufhorchen lassen: eine Hautschrumpfung, eine Veränderung von Größe und Form der Brust, eine jüngst eingetretene Einziehung der Brustwarze oder eine Hautverfärbung usw.

Wie kann Brustkrebs diagnostiziert werden?
Das einzige Mittel zur Diagnose von Brustkrebs ist die Durchführung einer Biopsie.

Wird eine Masse ertastet oder bei der Mammographie oder beim Ultraschall eine verdächtige Läsion entdeckt, wird die Entnahme einer Gewebeprobe empfohlen.

Eine solche Biopsie wird mithilfe von Ultraschall oder einer Mammographie durchgeführt, dies geschieht mit einer speziellen Apparatur, dem sog. Mammotom.

Was ist eine Mammographie?
Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung mit einer geringen Strahlendosis.

Das Brustgewebe wird komprimiert, um so die Dicke der Brust, die die Röntgenstrahlen passieren müssen, einerseits zu verringern und die Brust andererseits in ihrer Position zu halten.

Jede Brust wird in zwei Ebenen geröntgt, um eine möglichst vollständige Untersuchung zu erzielen.

Wenn ein Tumor vorliegt, zeigt sich dies in Form einer Masse oder durch die Präsenz kleiner weißer Pünktchen, den „Mikroverkalkungen“, wobei deren Anzahl, Form und Verteilung dafür entscheidend sind, ob eine Krebserkrankung anzunehmen ist oder nicht.

Wann muss ich eine Mammographie durchführen lassen?
In Luxemburg wurde vom Staat ein Früherkennungsprogramm aufgestellt, das zwischen der Vollendung des 50. und 70. Lebensjahres alle zwei Jahre eine Mammographie vorsieht. Sie werden automatisch zur Durchführung dieser Untersuchung aufgefordert.

Es ist wichtig, mit Ihrem Facharzt ein Gespräch zu führen, um Ihre Risikofaktoren abzuwägen und das beste Intervall für diese Untersuchungen festzulegen.

Patientinnen mit hohem Brustkrebsrisiko wird empfohlen, jährlich eine Mammographie und eine Magnetresonanztomographie (MRT) ab der Vollendung des 25. Lebensjahres durchführen zu lassen.

Welche Patienten haben ein hohes Risiko?

  1. Patientinnen mit einer BRCA-Mutation
  2. Verwandte ersten Grades eines BRCA-Patienten, der jedoch nicht getestet wurde
  3. Patienten mit einem familiären Risiko von über 20 %
  4. Patienten, die zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr eine Thoraxbestrahlung erhalten haben
  5. Patienten, die Träger des Li-Fraumeni-Syndroms sind
  6. Patienten, die Träger des Cowden- oder des Bannayan-Riley-Ruvalcabaeni-Syndroms sind

Ist eine Ultraschalluntersuchung erforderlich?
Mit der Ultraschalluntersuchung kann die Dichte des Brustgewebes dargestellt werden.

Bei dieser Untersuchung kann somit festgestellt werden, ob ein Knoten fest oder flüssig ist. Mit dem Ultraschall kann jedoch nur ein begrenzter Bezirk untersucht werden; dieses Verfahren wird also nicht als einziges Diagnoseinstrument für die gesamte Brust verwendet. Es ist dagegen eine hervorragende Ergänzung zur Mammographie.

Muss ich ein MRT machen lassen?
Die Magnetresonanztomographie nutzt ein Magnetfeld, um von einem Teil des Körpers ein detailliertes Bild zu erzeugen.

Diese Technik verwendet keine Röntgen- oder sonstigen Strahlen, erfordert aber die intravenöse Injektion eines Kontrastmittels.

Dieses Verfahren wird nur bei Hoch-Risiko-Patientinnen als Diagnoseinstrument eingesetzt.

Manchmal wird diese Technik verwendet, um die Art bestimmter Läsionen näher zu bestimmen, die mithilfe anderer Untersuchungen entdeckt wurden.

In wenigen Fällen wird diese Technik auch bei schwer zu untersuchenden Brüsten eingesetzt.

Sie haben etwas gefunden …
Wird bei verschiedenen Untersuchungen ein verdächtiges Bild entdeckt, wird im Allgemeinen eine Gewebeentnahme (Biopsie) empfohlen, die von einem erfahrenen Radiologen durchgeführt wird.

Dabei hinterlässt der Radiologe normalerweise an der betreffenden Stelle einen Clip, anhand dessen der betroffene Bezirk im Rahmen von Nachbeobachtungen oder eines späteren chirurgischen Eingriffs leichter lokalisiert werden kann.

Nicht eine, sondern mehrere Brustkrebsarten
Unter Brustkrebs versteht man einen Tumor, der sich ausgehend von Brustdrüsenzellen entwickelt. Die bösartigen Zellen vermehren sich unkontrolliert und bilden einen Tumor. Doch hinter dieser allgemeinen Beschreibung stecken verschiedene Realitäten. Tatsächlich ist der Brustkrebs eine sogenannte heterogene Erkrankung: es gibt mehrere Arten von Tumoren, die unterschiedlich behandelt werden.

Alles hängt zunächst vom Stadium ab, in dem der Krebs entdeckt wird.

Wenn die krebsartigen Zellen auf den Bereich der Milchgänge und Drüsenläppchen begrenzt sind, handelt es sich um ein Karzinom „in situ“.
Haben die Krebszellen hingegen die sogenannte „basale“ Membran der Milchgänge und Drüsenläppchen passiert und die angrenzenden Gewebeteile erfasst, handelt es sich um ein infiltrierendes (eindringendes) Karzinom. Die krebsartigen Zellen können sich entweder in den Lymphknoten unter der Achsel oder über die Blutbahn ausbreiten. Es besteht das Risiko der Metastasenbildung.

Im Übrigen haben die kürzlichen Fortschritte in der Genomik (Wissenschaft, die die Krebsarten auf der Ebene der Genome untersucht) dazu geführt, dass heute vier große Tumorarten unterschieden werden:

Brustkrebs vom Luminal-A- oder -B-Typ; das sind die häufigsten Formen. Der Krebs entwickelt sich ausgehend von den Epithelzellen der Milchgänge und Drüsenläppchen. Die Zellen vom Luminal-A-Typ besitzen mehr Östrogenrezeptoren, während die Zellen vom Luminal-B-Typ etwas weniger Rezeptoren für Östrogene aufweisen.
Krebs vom Typ HER2+: diese Krebszellen haben an ihrer Oberfläche den HER2-Rezeptor. Ist dieser aktiviert, führt er zur Zellwucherung.
Basalähnlicher Krebs: dieser Typ wird so genannt, da seine Zellen den Basalzellen der Kanäle ähneln, die die Milch in die Kanäle transportieren, im Gegensatz zu den Luminalzellen.
Krebs vom Typ triple-negativ: Man spricht von triple-negativem Krebs, wenn die Krebszellen keinen Östrogenrezeptor besitzen und keine HER2-Rezeptoren nachgewiesen werden können.

Durch die Bestimmung der Tumorart können heute die geeignetsten Behandlungen empfohlen werden.

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